Ohne Nachwuchs gibt es keine Zukunft für Vereine! Aber nicht nur Spielerinnen und Spieler werden gebraucht, auch junge Leute in Gremien, zum Beispiel einem Jugendvorstand sind nötig, um den Verein attraktiv zu halten und mit der Zeit zu gehen.
Die Einrichtung eines Jugendvorstands lohnt sich immer! Ihr stärkt damit die Jugend, holt Jugendliche in Gremien und zeigt Ihnen, dass nicht nur “die Alten”, sondern auch sie unmittelbar den Verein mitgestalten und mitbestimmen können.
In vielen Vereinen und Abteilungen herrschen hierzulande oft sehr verkrustete Strukturen. Diese können aber aufgebrochen werden, wenn der Wille hierzu vorhanden ist. Grundsätzlich ist Nachwuchs- und Jugendarbeit immer wichtig und notwendig für Vereine. Das bedeutet aber nicht nur der Jugend etwas zu bieten, sondern auch, sie in Verantwortung zu nehmen, denn die Jugendlichen von heute sind die Verantwortlichen von morgen.
Grundgedanken
Ein entscheidender Punkt ist, wofür Ihr einen Jugendvorstand einrichten und später einsetzen möchtet und welche Aufgaben dieser zukünftig übernehmen soll. In meinem Beispiel, von dem ich schreiben werde, wird immer die Rede von einem sog. “Außersportlichen Jugendvorstand” sein.
Das bedeutet, dieses Jugendgremium kümmert sich nicht um die sportliche Organisation von Mannschaften und nicht um die leistungs- oder breitensportlichen Ausrichtung des Vereins oder der Abteilung, sondern um das „Vereins-Rahmenprogramm“ für Kinder und Jugendliche.
Die Hintergründe für diese Entscheidung sind folgende: In manchen Vereinen und auch bei uns war es früher nicht anders, gibt es meist eine Person, die zuständig für die Jugend ist. Dieser ist dann meisten sowohl für die sportliche Planung, als auch für außersportliche Aktivitäten zuständig.
Beides zusammen ist zeitlich nur schwierig zu meistern, passt auch aufgabentechnisch nicht immer gut zusammen und oft findet man zwar eine/n Freiwillige/n, der diesen Posten ausfüllt, aus meiner Erfahrung heraus leidet dann aber immer entweder der sportliche oder der außersportliche Teil.
Deswegen sollten die beiden Aufgabenbereiche getrennt werden. Der Vorstand als solches ist prinzipiell immer für die sportlichen Punkte verantwortlich und der Jugendvorstand kann sich um Themen kümmern, welche die Kinder und Jugendlichen außerhalb des Trainings bewegen.
Welche Aufgabe hat ein Jugendvorstand?
Daher hatte ich bei uns damals vorgeschlagen, einen Jugendvorstand einzurichten, der sich ausschließlich um den außersportlichen Teil kümmern sollte. Also beispielsweise Fahrten, Ausflüge, Rahmenprogramme und dergleichen. Im Grunde alle Ideen, die die gesamte Nachwuchsarbeit beleben und für die ansonsten die Kapazitäten nicht vorhanden wären. Alles, was man in der Freizeit über das Training hinaus organisieren kann.
Für den sportlichen Teil sollte der Vorstand als solches zuständig sein, denn hierbei geht es um die grundsätzliche Ausrichtung des ganzen Vereins und dessen Zielsetzungen. Diese Entscheidungen der Jugend alleine aufbürden zu wollen, halte ich für nicht richtig, zumal die eindeutigen Abhängigkeiten zwischen Jugend- und Erwachsenenbereich dies auch unmöglich machen.
Ein Jugendvorstand sollte m.E. aber als Hauptthema die Vereinsbindung zum Ziel haben und dafür zuständig sein. Auch haben die jungen Menschen hier viel mehr Möglichkeiten, selbstständig zu arbeiten.
Das sportliche bleibt ja auch nicht außen vor – und das soll es auch nicht! Mit dem Aspekt, dass am Ende des Aufbaus eines Jugendapperats auch Posten im Vorstand geschaffen werden können, hat man darüber hinaus auch sichergestellt, dass bei den sportlichen Fragen die Jugend auch mit am Tisch sitzt und dort mit Vertretern aus der Jugend auch an den sportlichen Diskussionen teilnehmen, sowie mit abstimmen kann. Das setzt man um, indem man Posten des Jugendvorstands Sitz- und Stimmrechte im Vorstand einräumt und diese auch in die Satzung schreibt.
Damit hat man den sportlichen Teil abgedeckt und dennoch ein Organ geschaffen, welches sich voll auf die Aufgaben um den Verein oder die Abteilung herum widmen kann.
Wenn man als Verein oder Abteilung recht groß ist und viele Mannschaften zu verwalten hat, kann man als Vorstand darüber nachdenken, ob man sich dafür einen zusätzlichen, geeigneten Posten schafft. In der Vergangenheit war das in meinem Fall die Position einer “Jugendsportkoordinatorin”, welche recht erfolgreich war und viel organisatorisches abnehmen konnte. Seid auch hier kreativ, Euch stehen alle Möglichkeiten offen.
Posten im Jugendvorstand
Wie man den Jugendvorstand gestalten kann, bleibt am Ende jedem Verein oder jeder Abteilung selbst überlassen. Je nach Größe und Aufgabenverteilung bietet sich jeweils eine unterschiedliche Zahl an Posten an.
Ein Jugendvorstand könnte so aussehen:
a) Jugendleiter/in
b) Stellv. Jugendleiter/in
c) Jugendsprecher
d) Stellv. Jugendsprecher
Fazit zum Jugendvorstand
Man sollte durchaus auch mit einer kleinen Jugendabteilung bereits darüber nachdenken, sich einen Jugendvorstand einzurichten und zu etablieren, der sich Aufgaben rund um den Sport herum gibt. Beispielsweise eine Freizeit (mit-)organisiert oder das Rahmenprogramm bei Camps, eine Kinderbetreuung, falls Ihr ein größeres Turnier organisiert, kommt bei den Gästen auch sehr gut an.
Damit wird auch erreicht, dass junge Menschen bei Euch die Chance haben, ihre Freizeit gestalten zu können. Und so sehr sie doch auch ihren Sport lieben, so sehr wichtig sind auch die Dinge, die außen rum passieren und möglich sind.
Hier könnt Ihr lesen, wie man dann den Jugendvorstand und die Vereinsjugend in einem Gesamtkonzept organisieren kann. Welche Vereinsorgane man einrichtet und miteinander verknüpft, um die Grundlagen für eine Jugendordnung zu schaffen, auf die man seine Vereinsstrukturen weiter aufbauen kann. Auch werde ich noch detaillierter auf den Jugendvorstand eingehen.