2:0:4 Spielsystem mit Zuspiel über Vorderspieler auf Position III (Zuspielachse III/ VI)
In der Regel erfolgt die erste Spezialisierung sowohl in der Jugend als auch im Hobbybereich auf der Zuspielposition. Die Zuspieler stehen in der Grundaufstellung diagonal zueinander (also I und IV, II und V oder III und VI). Nur so ist gewährleistet, dass immer einer der Zuspieler am Netz agiert. Die Zahlen in „2:0:4“ sagen lediglich aus, dass 2 Zuspieler auf dem Feld stehen, kein (0) Spieler mit Hauptangreifer- Qualität und 4 Universalisten.
In den dargestellten Skizzen zeige ich zunächst den Angriffsaufbau über Vorderspieler auf Position III (Zuspielachse III / VI, das heißt, der sich hinten befindliche Zuspieler geht auf die VI). Ob ihr mit vor- oder zurückgezogener Position VI spielt, bleibt Euch überlassen. Ausschlaggebend hierfür sollte die Qualität Euer Blockspieler sowie die Angriffsstärke der Gegner sein.
Exemplarisch ist der 4er Riegel dargestellt. Nicht in der Annahme stehen der vordere und der hintere Zuspieler. Auch hier könnt ihr nach Wunsch bis hin zum 5er Riegel (hintere Zuspieler kommt mit in den Riegel) oder bis hin zum 3er/ 2er Riegel reduzieren. Hierfür müssen lediglich (potentiell schwächere) Annahmespieler aus dem Riegel „geschoben“ werden, z.B. dass Netzspieler netznah stehen oder Hinterspieler sehr weit hinten im Feld. Die Anordnung erfolgt in Halbkreis- Formation; auch hier sind andere Varianten möglich, sollten Gegner z.B. gerne kurz in die Mitte aufschlagen, kann einer zentraler Spieler (nach Checken, ob gegen keine Rotationsregel verstoßen wird, weiter vorne stehen und so mehr „W“- förmig stehen.
Vorteile des Angriffaufbaus auf der Position III
Der Aufbau über die III hat auf unterem Niveau einige entscheidende Vorteile:
die III ist zentral im Feld, diese Position ist für die Annahme am besten zu erreichen
die Zuspieler müssen nur Pässe bis maximal 5 Meter spielen können
der zweite (hinten auf der VI stehende) Zuspieler kann schwierige Annahmen aufgrund seiner zentralen Position optimal verwerten
Nachteile des Angriffaufbaus auf der Position III
Nachteil kann natürlich sein, wenn der Zuspieler auf der III ein schwacher Blockspieler ist und dieser deshalb keinen adäquaten Doppelblock auf der II und IV stellen kann.
Grafik Zuspiel IV/I
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspiel über 3 und Läufer von 4
Grafik Zuspiel III/VI
Der Zuspieler auf der Position IV agiert im so genannten „Seitenläufer“. Mit Ausführung des gegnerischen Aufschlags läuft er auf die zentrale Position III und spielt zu. Nach dem erst Angriff wechselt der hintere Zuspieler von der I auf die Position VI, so dass die Zuspielachse III/ VI erreicht wird.
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspiel über 3 und Läufer von 3
Grafik Zuspiel II/V
Stehen die Zuspieler auf Position III und VI entfallen alle Wechsel.
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspiel über 3 und Läufer von 2
In diesem Fall erfolgt der gespiegelte Seitenläufer auf Position II. Alle Aussagen zu dem vorangegangen Läufer IV gelten. Nach diesen drei Situationen wechselt der vordere Zuspieler nach hinten auf die I. Der hintere Zuspieler rotiert auf die IV und es tritt der zuerst geschilderte Fall (Grafik Zuspiel IV/ I) erneut ein.
2:0:4 mit Zuspiel über Vorderspieler auf Position II (Zuspielachse II/ I)
Diese Spielsystem stellt eine Erweiterung des 2- 0- 4 Spielsystems mit Zuspiel über Vorderspieler auf Position III (Zuspielachse III/ VI) dar.
VolleyballFREAK– TIPP #1: Auch hier gilt wieder bei der Wahl des Spielsystems: Profitiert mein Team?
Auch Mischformen aus 2:0:4 Spielsystem (2 Zuspieler, kein (0) Spieler mit Hauptangreifer- Qualität und 4 Universalisten), aber dennoch zum Beispiel mit Läufer 1 (siehe meinen Artikel zu 1:5 mit Zuspiel über Hinterspieler auf Position II (Zuspielachse II/ I)) werden sehr häufig praktiziert.
Die Zuspieler stehen in der Grundaufstellung diagonal zueinander (also I und IV, II und V oder III und VI). Nur so ist gewährleistet, dass immer einer der Zuspieler am Netz agiert.
In den dargestellten Skizzen zeige ich den Angriffsaufbau über Vorderspieler auf Position II (Zuspielachse II / I, das heißt, der sich hinten befindliche Zuspieler geht auf die I). So kann der hinten stehende Zuspieler bei verunglückten Annahmen optimal mit dem Feld vor sich als Hilfszuspieler agieren. Das System ist sowohl mit vor- als auch zurückgezogener Position VI möglich.
Der Aufbau über die II ist eine größere Herausforderung an die technischen und taktischen Fähigkeiten der Spieler als über die III – kann jedoch auch einige entscheidende Vorteile bieten.
Vorteile des Angriffaufbaus auf der Position II
Voraussetzung sind das zielgenaue Spielen langer (bis zu 9m) Bälle in Annahme und Zuspiel nach vorne auf die äußere Position II
Auf der II hat der Zuspieler sowohl gegnerische Aufschläger, Annahmespieler als auch Angreifer besser im Blick (das Spiel vor sich) und kann so taktisch besser agieren
Beide Angreifer auf Position III und IV können frontal angespielt werden
Nachteile des Angriffaufbaus auf der Position II
Nachteilig kann es sein, sollte die Annahme schwächeln, wird der Gegner schnell einen guten Doppelblock gegen den Angreifer auf der Position IV stellen können, da das Zuspiel auf die III nicht mehr erfolgen kann. Eine weitere Schwierigkeit kann der lange Laufweg bei der Rotation mit dem Zuspiel auf Position IV sein.
VolleyballFREAK kurios: In Teams mit einem großen Anteil an Linkshändern kann überlegt werden, das Spielsystem zu „spiegeln“ und von der IV zuzuspielen. So bieten sich biomechanische Vorteile für die linkshändigen Angreifer (siehe meinen Artikel zu Diagonalangreifern). Weiterer Vorteil: Das bringt garantiert jeden Gegner (und auch Schiedsrichter) zunächst an seine Grenzen 😉
Exemplarisch ist der 3er Riegel dargestellt. Nicht in der Annahme stehen der vordere und der hintere Zuspieler, sowie der vordere Angreifer über die Mitte. Auch hier könnt ihr nach Wunsch bis hin zum 5er Riegel (hintere Zuspieler und der vordere Mittelangreifer kommt mit in den Riegel) oder bis hin zum 2er/ 1er Riegel reduzieren.
Hierfür müssen lediglich einige schwächere Annahmespieler aus dem Riegel „geschoben“ werden, z.B. dass Netzspieler netznah stehen oder Hinterspieler sehr weit hinten im Feld. Die Anordnung erfolgt in Halbkreis- Formation; auch hier sind andere Varianten möglich, sollten Gegner z.B. gerne kurz in die Mitte aufschlagen, kann einer zentraler Spieler (nach Checken, ob gegen keine Rotationsregel verstoßen wird, weiter vorne stehen und so mehr „zickzack“- förmig stehen. Für den hinten agierenden
Mittelangreifer (oder auch jeden anderen Spieler, ist aber eher selten) kann der Libero eingewechselt werden. Für ihn gelten aber alle späteren Ausführungen ebenso.
Grafik Zuspiel Position IV/ I
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspieler von 4
Dies ist in diesem Spielsystem der schwierigste Fall, ist der Laufweg des Zuspiels mit ca. 8m doch sehr lang.
2 kniffelige Stellen gibt es in dieser Aufstellung:
Der Angreifer auf Position II ist sehr weit links im Feld, direkt neben Annahmespieler V angeordnet: Spieler II muss in der Annahme vor dem Annahmespieler auf Position V stehen.
Der Zuspieler auf Position IV muss am weitesten links im Feld stehen, darf nicht schon zu früh (vor der Aufschlagberührung) an seinem Mittelangreifer auf Position III vorbei laufen, sonst produziert er einen Aufstellungsfehler. Beide Spieler müssen weiter links angeordnet sein als der Angreifer II.
Grafik Zuspiel Position III/ VI
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspiel über 2 und Läufer von 3
Diese Situation ist verhältnismäßig einfach: Am Netz tauschen der Mittelangreifer II und der Zuspieler auf Position III die Plätze. Lediglich Angreifer IV muss wieder Acht geben, in der Annahme vor dem annehmenden Mittelangreifer (oder auch Libero, sollte ein Austausch erfolgt sein) auf Position V zu stehen.
Nach dem ersten Angriff wechselt der hintere Zuspieler von der VI auf die Position I, so dass die Zuspielachse II/ I erreicht wird.
Grafik Zuspiel Position II/V
Volleyball Läufersystem 204 mit Zuspiel über die 2 und Läufer von 2
Diese Aufstellung ist für den Zuspieler in diesem System der einfachste Fall, muss er doch nicht laufen. Der Mittelangreifer IV verschiebt sich mit dem Aufschlag Richtung III. Angreifer III muss in der Annahmesituation vor Annahmespieler Position VI stehen.
Auch hier wechselt der hintere Zuspieler nach dem erst Angriff von der hinteren Position V auf die I, so dass die Zuspielachse II/ I wieder hergestellt wird.
weitere Läufersysteme im Volleyball
Für grundlegende Informationen zur Rotationsregel und dem Läufersystem bietet der Artikel “Volleyball Läufersystem” eine super Basis. Weiterführende Informationen zum Spielsystem mit nur 1 Steller gibt es hier. Darüber hinaus können Kenntnisse über die verschiedenen Positionen im Volleyball nie schaden: