Nachdem wir in den ersten beiden Teilen “Outliers” von Malcolm Gladwell und “The Talent Code” von Daniel Coyle behandelt haben, richten wir nun den Fokus auf “Peak” (deutsch: Top: Die neue Wissenschaft vom Lernen. Wie wir Hochleistungen vollbringen) von Anders Ericsson. Dieses Buch bietet tiefgehende Einblicke in die Welt der gezielten Praxis („deliberate practice“) und zeigt, wie sich durch systematische und bewusste Übung Spitzenleistungen erzielen lassen.
Die zentrale These von “Peak”
Ericsson erklärt, dass die Grenze menschlicher Fähigkeiten nicht festgelegt ist. Stattdessen hängt sie davon ab, wie gezielt und methodisch man trainiert. Entscheidend ist dabei die “deliberate practice”, eine Art des Übens, die durch klare Ziele, sofortiges Feedback und kontinuierliche Anpassung gekennzeichnet ist. Das Buch widerlegt die weit verbreitete Annahme, dass Talent allein für Erfolg ausreicht, und betont stattdessen die Bedeutung harter und strukturierter Arbeit.
Relevanz für Volleyballer:innen
Für Volleyballer:innen bietet “Peak” eine klare Roadmap, wie sie ihre Leistung steigern können:
- Ziele setzen: Statt wahllos zu trainieren, sollten Volleyballer:innen spezifische, messbare Ziele definieren – zum Beispiel die Verbesserung des Sprungaufschlags oder der Reaktionszeit.
- Gezieltes Feedback: Ein zentraler Aspekt von “Peak” ist, dass Spieler:innen unmittelbares Feedback erhalten. Dies kann durch Videoanalysen, Trainerkommentare oder selbständige Reflexion erfolgen.
- Konzentration auf Schwächen: Volleyballer:innen sollten bewusst an ihren Schwächen arbeiten, anstatt nur ihre Stärken weiter auszubauen.
Relevanz für Trainer:innen
Trainer:innen können die Prinzipien von “Peak” nutzen, um das volle Potenzial ihrer Spieler:innen auszuschöpfen:
- Strukturiertes Training: Trainingspläne sollten auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Spieler:innen zugeschnitten sein.
- Feedbackkultur etablieren: Trainer:innen sollten sicherstellen, dass Feedback nicht nur regelmäßig, sondern auch konstruktiv und umsetzbar ist.
- Mentale Vorbereitung: Neben der physischen Vorbereitung spielt die mentale Stärke eine große Rolle. Trainer:innen können Spieler:innen helfen, sich auf schwierige Situationen vorzubereiten und fokussiert zu bleiben.
Praktische Anwendung der gezielten Praxis
“Peak” liefert konkrete Ansätze, wie Spieler:innen und Trainer:innen die Prinzipien der gezielten Praxis umsetzen können:
- Techniken zerlegen: Komplexe Bewegungen wie Blocken oder Angreifen können in kleinere Einheiten zerlegt und systematisch geübt werden.
- Kritisches Feedback nutzen: Spieler:innen sollten lernen, konstruktives Feedback als Möglichkeit zur Verbesserung zu sehen.
- Wiederholungen mit Sinn: Anstatt Bewegungen mechanisch zu wiederholen, sollte jede Übung mit einem klaren Ziel und Fokus ausgeführt werden.
Beispiele aus dem Volleyballsport
Ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung von “Peak” ist die Karriere von Spieler:innen wie Kerri Walsh Jennings. Ihre beeindruckende Präzision und Technik im Beachvolleyball resultieren aus Jahren gezielter Praxis und kontinuierlicher Analyse.
Wissenschaftliche Grundlagen von “Peak”
Ericsson erläutert, dass gezielte Praxis nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Leistung verbessert. Durch bewusste Wiederholungen wird das Gehirn neu strukturiert, um Bewegungsabläufe effizienter zu gestalten. Für Volleyball bedeutet das:
- Präzision durch Neustrukturierung: Wiederholtes Üben spezifischer Techniken verbessert die neuronalen Verbindungen im Gehirn.
- Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit: Spieler:innen können durch gezielte Übungen ihre Reflexe und Entscheidungsfähigkeit auf dem Feld verbessern.
Kritikpunkte und Grenzen
Obwohl “Peak” ein beeindruckendes Modell bietet, gibt es auch Grenzen:
- Hohe Anforderungen: Die Prinzipien der gezielten Praxis setzen ein hohes Maß an Zeit, Ressourcen und Disziplin voraus.
- Nicht universell: Nicht alle Spieler:innen oder Trainer:innen können die Prinzipien von “Peak” aufgrund von Zeit- oder Ressourcendruck vollständig umsetzen.
- Emotionale Belastung: Ein ständiges Arbeiten an Schwächen kann für Spieler:innen mental herausfordernd sein und sollte durch positive Verstärkung ausgeglichen werden.
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Fazit
“Peak” von Anders Ericsson zeigt, dass gezielte Praxis der Schlüssel zu Spitzenleistungen ist – auch im Volleyball. Wer sich auf strukturierte Übung, kontinuierliches Feedback und das gezielte Arbeiten an Schwächen konzentriert, kann seine Fähigkeiten auf ein neues Level heben. Für Spieler:innen und Trainer:innen gleichermaßen ist dieses Buch ein unverzichtbarer Leitfaden.
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